Pflanzentauschmarkt auf dem Gartenfest

Im Rahmen des Gartenfestes im Kiez Zentrum Villa Lützow veranstalten wir auch in diesem Jahr wieder einen

Pflanzentauschmarkt
in der Zeit von 15.00 – 18.00 Uhr.

tauschen, verschenken, weitergeben:
ob zu groß gewordene und geteilte Stauden aus Gärten und von Balkonen, zu viel ausgesäte Gemüsepflanzen oder auch Zimmerpflanzen, die eine neue Heimat suchen… wir freuen uns auf Gärtner*innen aus Berlin und dem Umland!

Auch wer keine eigenen Pflanzen abzugeben hat, ist herzlich zum Stöbern und Fachsimpeln eingeladen.

Die Arbeit in unserem Gemeinschaftsgarten wird


Warum Saatgut tauschen?

Gedanken zu unserer diesjährigen Saatgut-Tauschbörse am 25.2.2024

Ja, ich weiß, für diejenigen, die reine Sorten an Gemüse im Garten haben möchten, sind Saatgut-Tauschbörsen ein gefährlicher Ort.
Denn dort finden sich in der Regel wir Hobbygärtner*innen zusammen und wer von uns schafft es schon, penibel darauf zu achten, dass sich die Sorten nicht verkreuzen?
In diesem Fall also doch besser bei einem zertifizierten Bio-Saatgut-Anbieter kaufen.

Warum aber lohnt es sich trotzdem sehr, Saatgut zu tauschen?

Wir verändern unser Konsumverhalten.
Lösen wir uns doch mal langsam vom dem Gedanken, immer nur kaufen zu müssen. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, Sachen zu erwerben, die man benötigt oder glaubt, zu benötigen. Und eine davon ist nun mal das Tauschen.
Eigenes Saatgut im Garten zu ernten, erweitert den Blick auf unsere Pflanzen. Wir erfahren, wie gut die Natur für sich selbst sorgen kann (wenn Mensch nicht immer eingreift). Viele Sommerblumen erhalten sich selbst durch Selbstaussaat. Wahrzunehmen, wie schön viele Gemüsesorten im zweiten Jahr blühen und was für eine Menge an Insekten sich an diesen erfreuen, ist auch für die Gärtnerin beglückend zu beobachten.
Wir erfahren Selbstwirksamkeit bei der ‘Herstellung’ des eigenen Saatgutes und sind stolz auf unsere ‘eigenen’ Sorten.

Saatguttausch trägt bei zum Erhalt der Artenvielfalt

Wer sein Saatgut jahrelang selbst gewinnt, läuft vor allem bei Fremdbefruchtern Gefahr, deren genetische Variabilität einzuschränken und dadurch Inzuchterscheinungen hervorzurufen. Im meist von der Größe her überschaubarem eigenen Garten mit geringer Anzahl an einzelnen Sorten ist es in der Regel nicht möglich, die genetische Vielfalt einer bestimmten Sorte vital zu erhalten.
Also: Auf einer Tauschbörse nach der gewünschten Sorte Ausschau halten und den Gen-Pool der jeweils gewünschten Sorte durch gegenseitiges Tauschen wieder auffrischen.

Immer häufiger findet man bei Tauschbörsen auch Saatgut von regionalen Wildpflanzen.
Unser Gemeinschaftsgarten wurde zum Beispiel auch in diesem Jahr von regionalen Saatgutzüchterinnen und Erhaltern reich beschenkt an Spenden mit insektenfreundlichen Blühpflanzen, von denen wir auf unserer Saatgut-Tauschbörse viele weitergeben konnten.
So können wir nicht nur etwas zum Erhalt von Sorten alter Kulturpflanzen beitragen, sondern auch zur Biodiversität unserer heimischen Natur.

Eigenes Saatgut tauschen bedeutet Ernährungssouveränität

Ein großes Thema und uns Hobbygärtner*innen in Mitteleuropa nicht unbedingt bewusst, bzw. nicht von unmittelbarer Dringlichkeit.

Schon immer haben Landwirt*innen in allen Ländern eigenes Saatgut von ihrer Ernte zurückbehalten für die Aussaat im nächsten Jahr. Und schon immer wurde dieses Saatgut untereinander getauscht. Dadurch wurde regionales, stadortangepasstes Saatgut gezüchtet und Biodiversität erhalten und gefördert.
Seit dem letzten Jahrhundert haben immer mächtiger werdende Saatgut-Konzerne durch den zunehmenden Verkauf von Hybrid-Saatgut die Macht über die weltweite Ernährung immer mehr unter sich aufteilen können. So kontrollieren heute allein die drei umsatzstärksten Unternehmen – Monsanto-Bayer, DuPont und Syngenta – 53 Prozent des Marktes.
Hybrid-Saatgut lässt sich im Folgejahr nicht wieder erfolgreich anbauen, die Bäuer*innen sind somit in jedem Jahr zum Neukauf gezwungen, wobei die Biodiversität auf der Strecke bleibt, in den vergangenen hundert Jahren haben wir bereits weltweit etwa 75 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt verloren.
Und die Abhängigkeit von den mächtigen Konzernen, die passenderweise auch Düngemittel und Pestizide in ihren Verkaufspaketen mitliefern, treibt viele Kleinbäuer*innen weltweit in den wirtschaftlichen Ruin.
Mit jedem getauschten Saatkorn schärfen wir also auch den Blick dafür, dass die Herstellung von Lebensmitteln nicht in den Rachen von Konzernen gehört, sondern in die Hände von Bäuer*innen und Gemüsegärtner*innen.

Saatgut ist Kulturgut

Das Wissen um die Vermehrung von Nutzpflanzen haben die Menschen in den letzten Jahrtausenden zeitaufwändig erworben, immer wieder dazugelernt und von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Regionale Pflanzenzüchtung bedeutet jahrelange Arbeit, genaues Beobachten, Schmecken und Selektieren, dabei passen sich die Pflanzen optimal an Boden und Klima an. Das Wissen darüber hatte früher jede Frau und die meisten Männer. Der Bedarf an (Heil-)Kräutern, Gemüse und Schnittblumen wurde in früheren Zeit zum größten Teil aus den Hausgärten gedeckt. Saatgut wurde zu Recht als das gemeinsame Erbe der Menschheit betrachtet.
Die Vielfalt der regionalen Sorten gehört daher uns allen und niemandem privat.

Saatgut tauschen bedeutet gemeinschaftliches Zusammenkommen und macht Spaß

Für mich ist das Veranstalten oder die Teilnahme an einer Saatgut-Tauschbörse auch immer Freude am Austausch mit anderen.
Wie viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Liebhabereien und Wissensschätzen finden sich an einem solchen Tag zusammen!
Man lernt sich kennen, tauscht Erfahrungen aus und entdeckt immer wieder bisher unbekannte Sorten (ja, auch wir haben wieder ganz tolle zusätzliche Tomatensorten entdeckt, die wir in diesem Jahr unbedingt ausprobieren möchten).
Und es macht so viel Spaß, zu verschenken und beschenkt zu werden.

Und ja, selbst geerntetes Saatgut von anderen ist auch immer wieder gut für Überraschungen: Manch eine Sorte hat man nicht erwartet- aber hätte sie vielleicht sonst auch niemals entdeckt.
Unsere Gartentische sind so reichlich gedeckt, wir haben so viel weiterzugeben!

Falls ihr es für diese Gartensaison noch nicht gemacht habt:
Schaut euch um, wo noch Tauschbörsen in eurer Nähe stattfinden, da wird man im Netz mittlerweile gut fündig.

Unsere LeihSämerei im
Foyer des Kiez zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

in welche wir und andere Gärtner*innen überschüssiges Saatgut einstellen ist
Di-Do, in der Zeit von 11.00 – 17.00 öffentlich zugänglich.

Falls ihr es für diese Gartensaison noch nicht gemacht habt:
Schaut euch um, wo noch Tauschbörsen in eurer Nähe stattfinden, da wird man im Netz mittlerweile gut fündig.

Unsere LeihSämerei im
Foyer des Kiez zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

in welche wir und andere Gärtner*innen überschüssiges Saatgut einstellen ist
Di-Do, in der Zeit von 11.00 – 17.00 öffentlich zugänglich.






Vortrag: Wohnquartiere naturnah.

Wie kann ich meinen Garten, Balkon oder Hof naturnah gestalten?
Wie schaffe ich Akzeptanz? Wie gelingt die Pflege?

In ihrem reich bebilderten Vortrag mit anschließendem Erfahrungsaustausch beschreibt Corinna Hölzer Stolpersteine und Erfolge, wenn es darum geht, aus ödem Abstandsgrün ökologisch wertvolle Oasen zu schaffen. Im Wohnumfeld wird man ständig von Mietern und Hauswarten kritisch beäugt, muss erklären und geduldig sein. GaLaBau-Pflegefirmen müssen an die neuen naturnahen Flächen herangeführt werden, eine Herausforderung.

Dr. Corinna Hölzer ist Biologin und Mit-Gründerin der Stiftung für Mensch und Umwelt, bekannt durch deren Initiative „Deutschland summt!“ und das Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Freiflächen in Wohnquartieren“, Berlin.

Freitag, den 22. März 2024
18.30 Uhr im Saal des Kiez Zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin
 

Viele Anregungen zum Thema finden sich unter:
https://stiftung-mensch-umwelt.de/veroeffentlichungen.html

Die Veranstaltung ist kostenfrei.


Saatgut-Tauschbörse am 25.2.2024

Sonntag, den 25.2.202415.00 – 18.00 UhrLeihSämerei
Gemeinschaftsgarten wachsenlasse
n

im Foyer des Kiez Zentrums Villa Lützow

Lützowstraße 28
10785 Berlin

Noch Saatgut übrig aus den letzten Jahren zum Tauschen oder Verschenken?Auf der Suche nach samenfestem Saatgut für Garten, Balkon oder Hochbeet?

Wir laden Euch herzlich ein zum Tauschen, Schenken, Kennenlernen und Erfahrungen austauschen. Lasst uns gemeinsam die Pflanzen-und Insektenvielfalt stärken. Gegen Monotonie auf Balkonen, Gärten und auf unseren Tellern!

BlühpflanzenMischungen für Baumscheiben und Balkonkästen von wachsenlassen Spenden und Infos von regionalen Saatgut-AnbieternVoranzucht: Wer möchte, kann an diesem Tag direkt aussäen, alles, was ihr dazu braucht, ist bei uns vorhandenStöbern in unserer LeihSämerei Für die Gemütlichkeit: Bei Kaffee, Tee und Kuchen können wir uns zusammensetzenwir freuen uns auch über mitgebrachte Kuchenspenden.

Kontakt: wachsenlassen@web.de

gefördert durch:


Kürzungen bedrohen Einrichtungen der Kinder,-Jugend-, Familien- und Nachbarschaftshilfe

Im Bezirk Mitte droht aufgrund der Haushaltseinsparungen des Senats ein drastischer Kahlschlag! Die Hälfte aller Einrichtungen der Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit, Familien- und Nachbarschaftszentren sind davon betroffen, wie Christoph Keller, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit formuliert (https://www.instagram.com/reel/C2Kg3PmLt3j/).

Alle Berliner Bezirke sind von Kürzungen betroffen, der Bezirk Neukölln und jetzt auch Mitte sind es aktuell jedoch so brenzlich, dass wir alle nun wirklich die Notbremse ziehen und Handeln müssen.

Beginnen möchten wir mit folgenden Demonstrationen:

Donnerstag, 18.1.24, 12.00 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
und Dienstag, 23.1.24, 8:30 Uhr vor dem Roten Rathaus.

Leitet den Aufruf gerne weiter, KOMMT BITTE ALLE UND NEHMT KOLLEG*INNEN UND NACHBAR*INNEN MIT.

OFFENER (Protest) BRIEF
Berlin, 16. Januar 2024
Drohende Schließungen von fast 100 Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe und Familienförderung im Berliner Bezirk Mitte


Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Kai Wegner, sehr geehrter Herr Bürgermeister und Senator Stefan Evers, sehr geehrte Frau Senatorin Katharina Günther-WÜnsch,
sehr geehrte Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, sehr geehrte Frau Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger, sehr geehrter Herr Bezirksstadtrat Christoph Keller, sehr geehrte Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, sehr geehrte Bezirksverordnete aus Berlin-Mitte,
sehr geehrte Damen und Herren,


mit großem Entsetzen haben wir, die Träger der freien Jugendhilfe im Bezirk Mitte, gemeinsam mit den betroffenen Schülerinnen, Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zur Kenntnis genommen, dass ein wesentlicher Teil der vom Berliner Senat an den Bezirk Mitte gerichteten Einsparungs- forderungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und Familienförderung umgesetzt werden soll. Der Bezirk Mitte hat mit den Trägern in den Leistungen des SGB VIII §11 der Jugendarbeit, §13.1 der Jugendsozialarbeit und §16 der Familienförderung nur noch Leistungsverträge bis zum 30.04.2024 geschlossen und den Zeitraum von Februar bis April als Auslauffinanzierung der Angebote definiert. Damit droht im Bezirk Mitte 53 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, 28 Einrichtungen der schul- und berufsbezogenen Jugendsozialarbeit und 14 Familienzentren das Aus und die Abwanderung von hochqualifizierten und erfahrenen Fachkräften aus fast 100 Einrichtungen! Der Bezirk Mitte verabschiedet sich damit von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, die sowohl eine präventive Wirkung entfalten als auch in akuten Krisensituationen unterstützen. Gerade benachteiligte Familien, Schülerinnen sowie Kinder und Jugendliche verlieren wichtige, verlässliche Ansprechpartnerinnen, sichere Räume der Begegnung und Angebote, die zur Stabilisierung dieser Zielgruppen wesentlich beitragen. Wichtige Bestandteile der Präventionskette gehen verloren und die Weiterleitung in ergänzende Unterstützungsangebote (z.B. Therapien) wird verhindert. Die langfristig aufgebaute und bewährte bezirkliche Infrastruktur in Form bestehender Kooperationen und Netzwerke wird zerstört.
Gerade die niedrigschwelligen Angebote in den Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulstationen und Familienzentren leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung des Kinder- und Jugendschutzes sowie der Familienförderung. In Zeiten von personellen Engpässen in den Regionalen Sozialpädagogischen Diensten (RSD) der Jugendämter, Bildungseinrichtungen, Raummangel und fehlenden therapeutischen Angeboten wird dieser Zielgruppe eine zentrale Unterstützung genommen – zumal eine funktionierende Sozialarbeit in diesen Angeboten die RSD der Jugendämter in den letzten Jahren deutlich entlastet hat.
Nach den Vorfällen Silvester 2022/23 wurden auf den Gipfeln gegen Jugendgewalt temporäre Maßnahmen beschlossen, die bestehende Angebote der Gewaltprävention in Jugend- und Familienarbeit ergänzen sollen. Diese Maßnahmen werden ad absurdum geführt, wenn die etablierten Angebote vor der Schließung stehen – genau die Bereiche, die laut dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, auch nach Silvester 2023/24 zu stärken sind.
Bürgermeister und Senator Stefan Evers,
Senatorin Katharina Günther-Wünsch,

Sollten die Einsparvorgaben des Senats in der angekündigten Weise umgesetzt werden, sehen wir in den daraus resultierenden Schließungen einen gravierenden Verstoß gegen die Versorgungsverpflichtungen des SGB VIII und das Kinder- und Jugendfördergesetz sowie das Familienfördergesetz.
Diese Entscheidung ist unverantwortlich für den sozialen Frieden dieser Stadt!


Wir fordern von Ihnen als verantwortliche Politikerinnen, sich für eine uneingeschränkte Sicherstellung und perspektivisch für einen Ausbau der Angebote einzusetzen! Wir erwarten, dass die Verantwortlichkeiten dabei nicht von der Landes- und Bezirksebene „hin und her“ geschoben, sondern gemeinsam Lösungen gefunden werden!

Im solidarischen Schulterschluss – die Träger der Jugendhilfe mit Angeboten in den §11, 13.1 und 16 im Bezirk Mitte und Unterstützerinnen:
casablanca gGmbH Club Dialog e.V.
Kinderschutzbund Berlin e.V.
Kinderverein Ottokar e.V.
Moabiter Ratschlag e.V.
SOS-Kinderdorf Berlin Stadtteilverein Tiergarten e.V. Stiftung SPI
Stadtteilgruppe Moabit e.V. tandem BTL gGmbH Wohnwerkstatt e.V. Zukunftsbau GmbH
AG §78 Familienzentren
AG 78 Jugendberufshilfe
AG §78 Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit
AF §78 schulbezogene Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit
AG §78 Mädchen und junge FLINTA
AWO Kreisverband Berlin-Mitte e.V.
Bethania Diakonie gGmbH
Ev. Klubheim für Berufstätige e.V.
Fabrik Osloer Straße e.V.
FiPP e.V.
Frecher Spatz e.V.
FVAJ e.V.
Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V.
KIDZ e.V.
Paul Gerhardt Stift Soziales gGmbH
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
RAA Berlin

Die Absender im Namen des Bündnisses
Heidi Depil, casablanca gGmbH, Bürgerdeputierte im JHA
hdepil@g-casablanca.de

Sabine Derwenskus-Böhm, AWO Kreisverband Berlin-Mitte e.V., Bürgerdeputierte im JHA
derwenskus-boehm@awo-mitte.de

Anne Luther, SOS Kinderdorf Berlin, stellv. Bürgerdeputierte im JHA
Anne.luther@sos-kinderdorf.de
Sascha Mase, tandem BTL, Bürgerdeputierter im JHA
sascha.mase@tandembtl.de

Christian Neumann, Kinderschutzbund Berlin, Bürgerdeputierter im JHA
c.neumann@kinderschutzbund-berlin.de
Irene Stephani, Stadtteilgruppe Moabit e.V., stellv. Bürgerdeputierte im JHA
i.stephani@berlin.de


Pressekontakt
Rainer Kurzeder
Politische Kommunikation, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit SOS-Kinderdorf Berlin
Botschaft für Kinder
Lehrter Straße 66
10557 Berlin
Mobil 0160 9078 6684 Rainer.kurzeder@sos-kinderdorf.de

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Weitere Informationen unter: Familienzentrum Villa Lützow


(K)ein Platz für wilde Tiere!

Wenn von wilden Tieren die Rede ist, denken die meisten von uns wahrscheinlich an Löwen, Tieger, Elefanten…..Eisbären…alle in ihrer Existenz bedroht und unterstützungbedürftig und sehr weit weg….

Denn: was ist eigentlich mit unserer einheimischen Natur und ihren wilden Tieren?


Was ist mit Gartenschläfer, Ringelnatter, Hufeisennase, Kiebitz, Iltis, der Waldbirkenmaus, der Smaragdeidechse, der Zauneidechse, der Waldeidechse, der Mauereidechse, dem Birkhuhn, dem Auerhuhn, der Sumpfohreule, der Turteltaube, dem Braunkehlchen, dem Gartenrotschwanz, dem Kuckuck, dem Feldsperling, dem Haussperling, dem Laubfrosch, der Kreuzkröte, dem Alpenschnegel, der Wald-Schnirkleschnecke….

… eine Rote Liste Berlin für Weichtiere aus dem Jahr 2016 (!) besagt, dass ca. 40 Prozent der Land- und Wasserschnecken und ca. 44 Prozent der Muscheln bedroht sind.

Aktuell stehen in Bayer knapp 70 Prozent der heimischen Schnecken- und Muschelarten stehen auf der Roten Liste.

Was ist mit den vielen Spinnen, Asseln, Käfer, Tag- und Nachtfaltern, Grashüpfern, Würmern, die so wichtig für unsere Ökosysteme deren Verschwinden die Menschen kaum wahrnehmen?

Die gemeinsam mit ihren schwindenden Lebensräumen lautlos verschwinden und bitterlich fehlen…

Viele von diesen unscheinbaren Tieren beseelen unseren Naturgarten, wir freuen und wundern uns über alles, was kreucht, fleucht, brummt und fliegt und versuchen nun schon seit 13 schönen Jahren, ihnen mitten in der Stadt Lebensräume zu bieten.

Was braucht ein Naturgarten?

Totholz.

In jeglicher Form.
Am besten als vertikales Totholz, aber da kommt uns immer wieder die Verkehrssicherheit in die Quere und es braucht immer wieder neue und ausführliche Gespräche, um gefällte Bäume wenigstens auf zwei Meter stehen lasse
n zu dürfen, auch da, wo sie so stehen, dass sie eigentlich keine*r auf den Kopf fallen können, wenn er/sie vorbei läuft.

Aber auch Holzstapel oder Holz aus Beete-und Wegeumrandung bieten für viele Insekten Lebensraum.

Brachen, “leere” Flächen, Lehm

Ein großes Problem für die Natur in der Stadt ist die übermäßige Versiegelung der Flächen. Alles schön aufgeraumt und (mit Laubläsern (!)) bestens zu reinigen.

Viele Wildbienen und andere Lebewesen brauchen Brachen und natürliche Baustoffe wie Sand und Lehm als Lebensraum und Nistplatz.

So etwas zu zulassen oder zu installieren ist sogar auf Balkonen möglich: eine kleine Schale mit Lehm kann überall aufgestellt werden.

was für Tiere stehen lassen

Ich bin mir nicht sicher, warum uns seit Jahrzehnten suggeriert wird, den Garten ‘winterfest’ zu machen, bedeute, alles aufzuräumen, was in irgendeiner Form als ‘unordentlich’ empfunden werden könnte.

Deutscher Ordnungssinn? Die Kettensägen-, Laubbläser- und Hecksler-Industrie?

Auf jeden Fall: Viele kleine Tiere benötigen abgestorbene Pflanzenteile und Blütenstände als Überwinterungsmöglichkeit. Vögel und andere Tiere freuen sich über stehengelassene Samenstände und auch ein paar Maiskolben und Johannisbeeren und andere Früchte kann man freundlicherweise auch für die Tiere des Gartens stehen lassen. Früher gab es dazu sogar deutsches Liedgut: “heut lasst uns ernten die allerletzen Felder…….Vögelchen und Mäuschen bekommen auch noch etwas ab…”

Sehen zudem auch wunderschön aus mit ihren Formen und Farben.

Winterfest bedeutet in unserem Naturgarten (neben dem Schläuche einrollen und ins Haus bringen und Sitzmöbel abdecken): Laub vom Rasen auf die Beete fegen, Laubhaufen für Igel und Co aufschichten (macht übrigens besonders mit Kindern eine Menge Spaß!).

Ich glaube, das war’s im Großen und Ganzen.

Essen und Trinken zu jeder Jahreszeit

Dass der Garten (oder Balkon) zu jeder Jahreszeit vom Frühblüher im März bis zu den Astern als Spätblühern bis in den November hinein Nahrung für Wildbienen bieten sollte, spricht sich mehr und mehr herum.
Also: Vielfalt lässt sich pflanzen!

Dass auch Insekten Durst haben, wird häufig vergessen.

Daher: Neben den Vogeltränken auch Insektentränken im Garten, auf Balkonen und Höfen anlegen. Geht ganz einfach, Kinder und Erwachsene haben Spaß bei der kreativen Herstellung und schön aussehen tut es auch.

Steinbiotope, durchlässige Ritzen und Fugen für Pflanzen und Tiere; Recyclingmaterialien

Mit viel Engagement und Muskelkraft (ein ganzes – geschenktes – Dach aus Spandau wurde nach Berlin Mitte transportiert) unserer Mitgärtner*innen haben wir in diesem Jahr neue Hochbeete in unserem Garten installiert.

Wir wollten weg von der kastenförmigen Bauweise mit Paletten und geschwungene Formen in unserem Garten installieren und suchten nach Möglichkeiten, die Hochbeete durchlässig zu gestalten, so dass auch Tiere und Pflanzen in den Ritzen Lebensräume finden können.
In den aufgeschichteten Dachziegeln wurde neben Erde auch eine Schicht Lehm eingebaut, bei der Mischung mit Sand haben wir mit unterschiedlichen Mischverhältnissen, die für Insektennistplätze empfohlen werden, experimentiert.

Natürlich verfügen die Hochbeete auch über ein entsprechendes Innenleben, zum Hochbeetbau folgt hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft ein gesonderter Bericht.

Wir sollten überall da, wo wir die Möglichkeiten haben, mit recycelten (Natur-) materialien arbeiten.

Viel zu viel von Menschen verursachter Müll auf dieser Welt.


Das bedeutet natürlich auch (körperliche) Arbeit, Transport, Organisation, aber es lohnt sich und eigentlich macht es dem Menschen sogar Spaß, sich zu bewegen.
Muss man halt nicht in ein dröges Fitness-Studio.

Wir hoffen sehr, dass sich viele Tiere und einheimische Pflanzen in all den Ritzen und Fugen einnisten werden.

In diesem Zusammenhang haben wir auch mit den Kindergartenkindern in unserem Garten eine Krabblerburg errichtet.


Mit Innenleben zum Rückzug und Möglichkeiten zum Sonnenbaden in den Außenbereichen. Und hoffentlich kommt die Zauneidechse zurück, die ich im Spätsommer dieses Jahres in unserem Garten gesichtet habe, weiß der Teufel, wie sie den Weg in unseren
Garten gefunden hat.

Was ihr sonst noch in euren Naturgärten machen könnt: Blühwiesen aussäen!

Eine Miniform von so etwas geht auch im Blumenkasten auf der Fensterbank.

Wichtig auch hierbei: auf regionales Saatgut achten!

Da wird man im Internet unter regionales Saatgut mittlerweile gut fündig, wenn amn passende Anbieter sucht. Auf die bunten Tütchen aus dem Baumarkt sollte man verzichten.

Liebe Freunde,

Die Menschheit führt Krieg gegen die Natur.

Das ist Selbstmord.

Die Natur schlägt immer zurück – und das bereits mit wachsender Kraft und Wut.

Die Artenvielfalt bricht zusammen. Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht.

Ökosysteme verschwinden vor unseren Augen.

Wüsten breiten sich aus.

Feuchtgebiete gehen verloren.

Jedes Jahr verlieren wir 10 Millionen Hektar Wald….”

Anfangsworte der Ansprache des Generalsekretärs Antonio Guterres an der Columbia University: „Der Zustand des Planeten“
New York 02. Dezember 2020

https://www.un.org/sg/en/content/sg/speeches/2020-12-02/address-columbia-university-the-state-of-the-planet

Wer Lust hat, sich gemeinsam mit uns für Biodiversität und Stadtnatur zu engagieren, schreibe an uns unter:

wachsenlassen@web.de

Und finanziell kann man uns ganz leicht unterstützen unter:

https://www.betterplace.org/de/projects/83319-gemeinschaftsgarten-wachsenlassen-artenvielfalt-erhalten


Workshop: Winterfutter für Vögel selber herstellen

Am Donnerstag, 7.12.2023,
16.00 – 18.30 Uhr

könnt ihr bei uns Fettfutter für Vögel mit einer von uns ausgesuchten und hochwertigen Körnermischung selber herstellen.
Wenn möglich: Bitte alte Tassen zum Füllen mitbringen!

Unsere gefiederten Freunde freuen sich über zusätzliches Futter im Winter und es macht sehr viel Freude, sie auf Balkon, Terasse oder im Garten zu beobachten.

Ein schönes selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk für Tierfreundinnen!

Raum wachsenlassen EG im
Kiez Zentrum Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte anmelden unter: wachsenlassen@web.de

Gemeinsam mit dem Familienzentrum Villa Lützow


Workshop: Nisthilfen für Wildbienen selber bauen

Am Donnerstag, den 30.11.2023, 16.00 – 18.30 Uhr

könnt ihr bei uns lustige Insektennisthilfenfür Balkon oder Garten selber bauen. Diese sind geeignet für Wildbienen, die in hohlen Stengeln nisten.
Wie wir finden, ein passendes Weihnachtsgeschenk für Tierliebhaber.

Dazu gibt es auf Wunsch ein Samentütchen mit passenden Blühpflanzen als Nahrung für das nächste Jahr. Nicht nur in Gärten, auch auf Balkonen können wir unsere bedrohten Insekten unterstützen!

Raum wachsenlassen EG im
Kiez Zentrum Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte anmelden unter: wachsenlassen@web.de

Gemeinsam mit dem Familienzentrum Villa Lützow


VORANKÜNDIGUNG: SAVE THE DATE!

Jetzt beginnt wieder die Pflanzzeit und vielleicht soll das eine oder andere Plätzchen im Garten, auf Balkonen oder auch in der Wohnug für neue Schätze frei geräumt werden.

Daher laden wir ein zum

Pflanzentauschmarkt am Freitag, den 20.10.2023

16.00 – 19.00 Uhr

im Raum wachsenlassen und im Foyer des
Kiez Zentrums Villa Lützow

Lützowstraße 28
10785 Berlin

tauschen, verschenken, weitergeben:
ob zu groß gewordene und geteilte Stauden aus Gärten und von Balkonen oder auch zu viel gewordene Zimmerpflanzen… wir freuen uns auf Gärtner*innen aus Berlin und dem Umland!

Auch wer keine eigenen Pflanzen abzugeben hat, ist herzlich zum Stöbern und Fachsimpeln eingeladen.

Kontakt: wachsenlassen@web.de


Danke für Eure Unterstützung beim Umwelteuro!

Liebe Unterstützer*innen von KIDZ e.V. und wachsenlassen!

Mit eurer Hilfe haben wir es geschafft, beim Wettbewerb GASAG-Umwelteuro unter die ersten 20 Plätze und damit in die Wertung für einen Publikumspreis zu kommen.
Wir freuen uns sehr über die vielen für uns abgegebenen Stimmen.

Vielen herzlichen Dank dafür!